Wollte man eine erste zutreffende Regel für den Handel mit binären Optionen formulieren, könnte diese wohl lauten: Für jeden Händlertypus und jede Marktphase gibt es eine passende Strategie, die Trader bei korrekter Anwendung zu Gewinnen führen kann. Neben der Trendfolgestrategie, der Absicherungsstrategie und der Kontratrendstrategie ist die Volatilitätsstrategie der sozusagen vierte Königsweg, mit dessen Nutzung Händler mehr oder minder rasch Erfolge verbuchen können.
Die Volatilitätsstrategie – rentabel, wenn Kurse schwanken
Die Grundannahme bei diesem strategischen Ansatz: Jeder Kurs eines Basiswertes weist Bewegungen in einer gewissen Spannweite auf. Vergleicht man die Volatilitätsstrategie mit der Trendfolgestrategie, wird vor allem ein Aspekt als Unterscheidungsmerkmal sehr schnell offensichtlich. Geht es beim Spekulieren mit der Trendfolge um die Frage, in welche Richtung sich ein Kurs innerhalb der Laufzeit entwickeln wird, gibt dieser Faktor beim Handel mit der Volatilität nicht den Ausschlag.
Fraglos fällt das Definieren der Kursspanne insbesondere Anfängern nicht immer leicht, die sich erstmals beim Handel über die Broker-Plattformen mit der Technischen Analyse befassen. Denn genau die Chartanalyse kommt bei der Volatilitätsstrategie zum Tragen, da fundamentale Daten rund um Basiswerte wie Aktien oder Indizes meist allein eher geringe Aussagekraft haben, sodass nur die Kombination beider Analyse-Ansätze während vieler Marktphasen zum ersehnten Ergebnis führen kann.
Welche Phase braucht es, damit sich die Volatilitätsstrategie anbietet?
Da es hier wie erwähnt um eine Strategie geht, die auf Schwankungen angewiesen ist, müssen sich naheliegender Weise eben diese überhaupt erst einmal abzeichnen. Als Grundlage dienen Händlern relevante Daten, die unter anderem den Marktkalendern entnommen werden können, die Binäre Optionen Broker Kunden auf ihren Webseiten und Plattformen zumindest in einem gewissen Umfang zur Verfügung stellen.
Neben einer guten Ausgangslage durch die genannten Nachrichten-Angebote der Broker (sowie anderer Fachmedien aus Deutschland oder auch aus dem Ausland, die sich objektiv als gute Informationsquellen ausfindig machen lassen) müssen Trader in erster Linie eines zur Basis ihres Handels machen: Sie müssen stets die Bereitschaft aufbringen, auf dem Laufenden zu bleiben. Denn von selbst setzt sich die Volatilitätsstrategie leider nicht in die Tat um. Wer nicht ausreichend gut informiert ist, riskiert, durch die Strategie ständig durchaus größere Beträge zu verlieren beim Traden über eine Binäre Optionen Software oder die vorinstallierten Plattformen der Broker. Deutlich wird schnell, dass es mehr als genug Ereignisse gibt, in deren Folge Schwankungen auftreten können.
Die Nachrichten können nahezu zu immer einer dieser beiden Kategorien zugeordnet werden:
- politische Meldungen
- wirtschaftliche Nachrichten
Welche Faktoren beeinflussen die Märkte?
Diese Rubriken wieder sind bei genauerer Betrachtung für manchen Laien doch wider Erwarten recht umfangreich, was erklärt, warum eine derart große Aufmerksamkeitsspanne von Tradern verlangt wird, wenn sie die Strategie der Volatilität gewinnbringend und so sicher wie nur möglich einsetzen möchten. Vielfach werden die allgemeinen wirtschaftlichen News, die sich – hier offenbart sich im Übrigen eine deutliche Parallele zur Strategie Newstrading – in vielen Fällen nicht auf den gesamten Markt beziehen und dort nicht selten akute Auswirkungen hinterlassen. Zudem wird in der folgenden Zusammenfassung klar, dass sich einzelne Ereignisse ohne weiteres in beiden Nachrichten-Sparten wiederfinden können.
Meldungen aus dem politischen Umfeld
- Bekanntgabe neuer Konjunkturprogramme (oder auch deren Auslaufen)
- Förderungen einzelner Wirtschaftsbereiche (z.B. Automobilbranche mit der deutschen "Abwrackprämie" als Stabilisator der Branche in der akuten Wirtschaftskrise!)
- Änderungen des Leitzinsniveaus durch die Europäische Zentralbank (EZB)
- Veröffentlichung aktueller Arbeitslosenzahlen und Arbeitsmarktdaten
- Neuwahlen oder Regierungsumbildungen, etc.
- Entwicklungen wie der geplante Austritt Großbritanniens aus der EU
- Statistiken wie der Geschäftsklimaindex des renommierten ifo-Instituts
Diese und im Grund endlos viele andere Szenarien haben vielfach allgemeine Auswirkungen auf die Kurse von Basiswerten aus allen Bereichen, auf deren Entwicklung Händler binärer Optionen spekulieren können – die Einflüsse erweisen sich jedoch mal mehr und mal weniger weitreichend. Was das Auftauchen von Statistiken angeht, gibt es diverse Einflüsse wie den besagten Geschäftsklimaindex, den Verbraucherpreisindex und vieles mehr.
Wirtschafts- und Organisations-Daten
Im Falle der wirtschaftlichen Nachrichten, die in Erklärungen zur Volatilitätsstrategie teils auch unter dem Begriff "Organisatorisches" zu finden sind, handelt es sich hingegen vielfach um Ereignisse, die sich eher auf einzelne Marktbereiche oder auch nur einzelne Werte auswirken. Zinsentwicklungen oder Konjunkturprogramme wiederum könnten theoretisch an diesem Punkt ebenso gut gelistet werden.
Ansonsten aber sind beispielsweise folgende Daten von Bedeutung:
- Bilanzveröffentlichungen einzelner Aktiengesellschaften
- Nachfragerückgang innerhalb einer/mehrerer Branche/n
- Publikationen zu geplanten/bevorstehenden Unternehmens-Übernahmen
- Gewinnwarnungen
- im schlimmsten Falle: Insolvenz-Meldungen
Das Ausmaß der Kursschwankungen infolge einer Insolvenzbekanntgabe kann offensichtlicher Weise die dramatischsten Konsequenzen haben: Hier droht Aktionären ein Totalverlust, trennen sie sich nicht rechtzeitig von ihren Wertpapieren. Binaries-Trader wiederum können selbst – oder besser in besonderer Weise – bei massiv fallenden Kursen durch die richtigen und vor allem rechtzeitigen Trading-Entscheidungen Profite realisieren. Die besten Chancen ergeben sich, wenn Händler Informationen frühzeitig einholen und im Idealfall noch vor Handelswochen-Start Orders am ausgewählten Markt oder bei Interesse auf einen kompletten Index platzieren.
Welche Handelsarten für Optionen nutzen bei der Volatilitätsstrategie?
Natürlich können Call- und Put-Optionen klassischer Art auch in diesem strategischen Bereich ihren Zweck erfüllen. Darüber hinaus sind es aber in besonderer Weise die sogenannten One-Touch-Optionen, mit denen Trader ihre Ziele in die Tat umsetzen können. Sie erweisen sich deshalb als vorteilhaft, weil es hierbei ausreichend ist, wenn der Kurs des gehandelten Basiswertes nur ein einziges Mal während der Laufzeit eine bestimmte Kursmarke nach oben oder unten erreicht. In allen Phasen, die von einer starken bis sehr starken Volatilität, also einer deutlichen Schwankungsbreite und -anfälligkeit, gekennzeichnet sind, ist diese Handelsart ein guter Weg.
Touch-Optionen – ein beliebtes Instrument für Volatilitäts-Trader
Wissenswert für Trader: In vielen Situationen sind sehr volatile Phasen eher von starken Abwärtstrends, aber nur relativ schwachen Aufwärtsbewegungen geprägt. Ergänzend sei bei Touch-Optionen neben dem "One-Touch"-Ansatz auf die Variante "No-Touch" verwiesen, bei der es in der Prognose gegenteilig darum geht, dass der Basiswertkurs eben nicht einen Kurswert X erreicht. Das einmalige Berühren – Stichwort "No-Touch" – reicht dabei, damit eine Option aus dem Geld endet, während das Nicht-Berühren während oder am Ende der Laufzeit bei Touch-Optionen zu einem Verlust führt. Darüber hinaus existieren bei einzelnen Binäre Optionen Brokern "Double Touch"-Varianten, bei denen Trader der Logik folgend zwei Kursmarken definieren, die erreicht oder nicht erreicht werden dürfen, damit die Positionen im Geld, also mit dem vorab bekannten Gewinn enden.
Zu Beginn lieber viele kleine Risiken eingehen
Bei der Volatilitätsstrategie wie allen anderen Strategie-Modellen legen Broker-Kunden durch ihren Einsatz selbst fest, welchen Verlust sie im Ernstfall hinnehmen oder erreichen möchten. Ausnahmen sind sogenannte Verlustabsicherungen, bei denen eine Rückzahlung Y in prozentualer Höhe auf die investierten Summen erfolgt, wenn Optionen verloren gehen. Die Renditen an sich liegen sonst bei den meisten Orderarten etwa im Rahmen von 60 bis maximal 90 Prozent des Einsatzes – je nach Broker. Bei einem Einsatz in Höhe von 100 Euro würde im Normalfall ohne Absicherung der Gewinn bei 85 Prozent Rendite bei 85,00 Euro, während aus dem Geld endende Optionen am Ende 100 Euro "kosten".
Worauf gilt es im Vergleich mit Blick auf die Strategie zu achten?
Wichtig ist für möglichst viel Flexibilität natürlich, dass der jeweilige Broker Touch-Optionen für den Handel zulässt. Dies versteht sich zwar im Prinzip, erwähnt sei es dennoch, da Händler mit Vorliebe für die Volatilitätsstrategie bewusst auf diesen Aspekt achten müssen, wenn sie einen Vergleich der Angebote vornehmen. Notfalls muss ein Wechsel des Binaries-Brokers vorgenommen werden oder ein zusätzliches Konto bei einem geeigneten Anbieter eröffnet werden. Für Einsteiger sollten Broker möglichst geringe Mindesteinsätze nennen. So müssen nicht gleich hohe zweistellige Summen pro Trade investiert werden. Auch die erforderliche Ersteinlage fällt am besten gering aus, um später nicht zu hohe Abhebungsgebühren zahlen zu müssen, wenn Guthaben aufgrund einer Unzufriedenheit bei Löschung des Handelskonto entrichtet werden müssen.
Gleichermaßen sollten aber die maximalen Renditen geprüft werden. Die Laufzeiten dürfen ebenso wenig in Vergessenheit geraten, wenn es an einen Binäre Optionen Broker Vergleich geht. Broker, die trotz einer guten Auswahl an Handelswerten und Orderarten recht geringe Anforderungen an die Kontoeröffnung und den Handelsstart stellen, sind zum Beispiel BDSwiss oder der Mitbewerber anyoption. Touch-Funktion stehen nichtsdestotrotz zur Verfügung. Erkennbar sind bei dieser Art Option aber vielerorts gewisse Begrenzungen der Basiswert-Auswahl, weshalb dieser Faktor unbedingt zu den Test-Kriterien gehören sollte.
Nomen est omen bei der Volatilitätsstrategie
Die Volatilitätsstrategie beinhaltet, wie wir in den vorangegangenen Erläuterungen eindeutig gesehen haben, wie die meisten Strategien, bereits namentlich einen wichtigen Hinweis auf die Funktionsweise. Zur Darstellung der zentralen Abgrenzung von der meist genutzten Strategie, der Trendfolgestrategie, reicht es im Prinzip darauf zu schauen, in welchen Situationen die Konzepte Gewinne in Aussicht stellen. Trendfolge bedeutet genau genommen, dass es immer eine gewisse "Marschrichtung" braucht, damit Händler wirklich so rentabel wie erhofft mit binären Optionen handeln können. Bei der Volatilitätsstrategie wiederum muss der Kurs eines Basiswertes nicht generell deutlich steigen oder fallen – hier reicht es, wenn der Basiswert-Preis im besten aller denkbaren Fälle möglichst eine große Spannweite aufweist.
Je deutlicher die Schwankung, desto besser die Chancen für Nutzer der Strategie. Denn dann funktioniert das Modell besonders gut und effizient. Hier schließt sich dementsprechend der Kreis hinsichtlich der präsentierten Meldungen, die Kurse mehr oder minder stark beeinflussen.
Händler müssen akute Entwicklungen zu deuten wissen
Neben den genannten Nachrichten, die Auswirkungen auf die Kurse haben können, müssen Trader insbesondere auch die akut auftretenden Schwankungen im Blick behalten, die nicht immer Folge der News sein müssen. Gerade auf dem Sektor des Devisenhandels und am Rohstoffmarkt können Angebot und Nachfrage teils ohne eindeutig ersichtlichen Auslöser auftreten. Beispielsweise können Sorgen der Anleger wegen einer anhaltenden Krise oder einer steigenden Inflationsrate zu mitunter überraschenden Entwicklungen führen. Die Tatsache, nicht die Kursrichtung vorhersagen zu müssen, stellt immerhin eine gewisse Entlastung für Anwender der Volatilitätsstrategie dar. Es "reicht", wenn Extrembewegungen in Erscheinung treten, die den Einsatz der Strategie rechtfertigen. Denn dann können oftmals parallel eröffnete Call- und Put-Optionen auf denselben Basiswert Erfolge einbringen. Natürlich unter Berücksichtigung identischer Laufzeiten, denn nur dann können sich Kunden absichern.
Hohe Rendite-Ziele lassen Verlustgefahren steigen
Um nochmals auf die Chancen der One-Touch- und No-Touch-Optionen und die damit verbundenen Gewinnaussichten und Risiken zur Sprache zu kommen. Sogenannte High-Yield-Trades können risikofreudigen Händlern unter Umständen mehrere hundert Prozent Gewinn bringen. 500 Prozent sind bei vielen Brokern erreichbar, einige wenige versprechen gar bis zu 1.000 Prozent Rendite. Hier braucht es selbstredend das nötige Maß Risikobereitschaft. Denn das Verlustrisiko fällt entsprechend üppig aus.
Und dennoch: Wo können Anleger schon mit sehr kurzen Laufzeiten von wenigen Minuten oder Stunden im Erfolgsfall mit einem Einsatz von nur 100 Euro 500 Euro oder mehr gewinnen?
Einfach und doch so komplex in der Anwendung
Dass Broker oft und gerne betonen, dass bei kaum einem Finanzinstrument ähnlich schnell und erfolgreich Strategien ausgearbeitet werden können wie bei binären Optionen, darf natürlich nicht über die Gefahren hinwegtäuschen. Denn genau diese sind je nach Entwicklung und Entscheidung natürlich präsent. Ungeachtet dessen, dass die Volatilitätsstrategie mutmaßlich einfach entwickelt und angewendet werden kann. Auf manche Kursschwankung am Markt und die Ursachen selbiger können sich Anleger leider nur bedingt vorbereiten.
Der Vorteil, mit recht geringem Einsatz sehr hohe Gewinne zu erreichen und dabei auf einen hohen Zeitaufwand verzichten zu können, ist Argument genug für die meisten Kunden der zunehmend zahlreicheren Broker, die mit Binäre Optionen Bonus-Angeboten, niedrigen Einstiegshürden und Extraleistungen um Kunden werben. Was Trader für die Volatilitätsstrategie in erster Linie benötigen, ist ein Gespür für die Märkte und die Faktoren, die Bewegungen nach sich ziehen. Auf sprichwörtlich blauen Dunst auf die Volatilitätsstrategie zu setzen beim Trading binärer Optionen wäre ein Risiko, von denen Branchenkenner Anfängern eher abraten. Genauer gesagt lautet die Empfehlung, dass Nutzer ohne ausreichend umfangreiche Vorerfahrungen Schritt für Schritt die Einsätze und Risiken steigern sollte, statt direkt zum Einstieg mit den Parametern zu arbeiten, die am Ende Basis der Trades über die Volatilität sein sollen.
Das Ziel immer klar vor Augen, ist auch in diesem Bereich noch kein Meister vom Himmel gefallen. Gerade weil bei dieser Strategie so viele Faktoren Einfluss auf die Kurse der Basiswerte haben können, ist ein langsamer Erfahrungsaufbau die sinnvollste Vorgehensweise für alle Händler, die sich ein frühes böses Erwachen am besten vollends ersparen möchten.
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